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Homeoffice – Rezension und 7 Tipps für dein Homeoffice

by Maria-
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Raus aus dem Bett, ab in die Dusche, ein kurzer Abstecher in die Küche und mit der Tasse Kaffee direkt an den Schreibtisch. Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice, was auch kein Wunder ist, denn man spart sich den Anfahrtwegs und gewinnt damit täglich um die zwei Stunden Zeit. Das Homeoffice wird immer mehr zum neuen Alltag. Die normalen Büros und Arbeitszeiten verschwinden immer mehr. Unsere Generation möchte viel mehr Privatleben und flexible Arbeitszeiten und am besten noch von Zuhause arbeiten. Aber wie genau funktioniert das Homeoffice und was ist hier zu beachten. Kann ich tun und lassen, was ich möchte? Ich habe mir dafür ein Buch gekauft und mir Ratschläge für ein erfolgreiches Heimspiel dank Zeit- und Selbstmanagement eingeholt. Die Autorinnen Birgit Golms und Gudrun Sonnenberg haben in ihrem Buch „Homeoffice„, welches 2009 im Füssli Verlag erschien in vier Teilen zusammengefasst, wie das Arbeiten von Zuhause am besten funktioniert, welche Tücken auf dich warten und für die perfekte Umsetzung nützliche Planer bereitgestellt. Ich habe mir die Ratschläge für euch durchgelesen und fasse in diesem Beitrag zusammen, ob mir die Autorinnen weitergeholfen haben. 


„Du hast es gut, du kannst von Zuhause arbeiten.“

Homeoffice_Schreibtisch

Jeder, der im Homeoffice arbeiten kann, hat diesen Satz schon öfters gehört. Leider wissen die Menschen, die das sagen nicht, wie anstrengend das Arbeiten in den eigenen vier Wänden sein kann. Existenzgründer, Selbstständige und Telearbeiter entscheiden sich bewusst für das Homeoffice, nicht weil sie sich kein Büro leisten können, sondern, weil sie damit Zeit einsparen und produktiver arbeiten können. Zuhause gibt es weniger Störfaktoren, kein Chef, keine Kollegen, keine Meeting unterbrechen den Arbeitsfluss und man ist flexibel in der Zeiteinteilung. Vormittags einkaufen, wenn der Supermarkt leer ist und Eltern haben nachmittags Zeit für ihre Kinder. Das alles klingt doch wirklich sehr verlockend, aber leider erfordert das Arbeiten im Homeoffice sehr viel Disziplin und Ehrgeiz. 

Im Homeoffice lernst du deinen inneren Schweinehund kennen


Auch ich arbeite seit Jahren im Homeoffice bzw. teilweise. Gerade zu Beginn ist das eine sehr große Umstellung und obwohl ich schon Jahre damit verbringe, habe ich immer noch damit zu kämpfen. Es gibt Tage, da klappt das sehr gut, ich habe meinen Arbeitsablauf und schaffe sehr viel, aber dann kommen Phasen, da kann ich mich schlecht aufraffen und nehme mir dann ein paar Tage frei, weil ich der Meinung bin, dass es danach besser wird. Leider werden aus den Tagen auch ganz schnell Wochen und ich komme überhaupt nicht zurück und bin sehr unproduktiv. Sehr schlecht, wenn man damit sein Geld verdient. 

Sobald du vorhast im Homeoffice zu arbeiten, lernst du deinen inneren Schweinehund auf die extremste Weise kennen. Denn vorher hast du in einer kontrollierten Umgebung gearbeitet, du hattest deine festen Arbeitszeiten und Pausen und hin und wieder kommt der Chef herein und fragt nach dem Sachstand. Da musst du ein Ergebnis vorlegen. Zuhause fehlt dir diese Kontrolle, bzw. nein, sie fehlt dir nicht, du hast es nicht anders gewollt, aber du lebst deine neue Freiheit zu sehr aus. Plötzlich surfst du stundenlang ohne Ziel im Internet herum, deine Pausen werden extrem ausgedehnt bis zum Feierabend oder du startest einen Putzmarathon. Im Endeffekt schiebst du deine Arbeiten vor dir her und erledigst sie nicht, bzw. du wartest bis zum Abgabetermin und dann arbeitest du plötzlich Tag und Nacht, um deinen Kunden ein Ergebnis vorlegen zu können. 

Workaholic, die andere Seite des Homeoffices


Natürlich kann das Homeoffice auch in eine ganz andere Richtung ausarten. Du hast keine festen Arbeitszeiten und damit keinen Feierabend, der ein oder andere überarbeitet sich dann auch. Er findet den Weg nicht weg vom Schreibtisch oder er nimmt die Arbeit mit in jedes Zimmer. Die sozialen Kontakte werden vernachlässigt, man ist Tag und Nacht am arbeiten. Wie du sehen kannst, die Aussage, dass das Arbeiten im Homeoffice ausschließlich gut ist, stimmt nicht. Du musst lernen dich und dein Leben zu managen, denn dir kann niemand dabei helfen. Der Homeworker hat die Qual der Wahl, wie der Tag zu strukturieren ist.

7 Tipps für dein Homeoffice

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Tipp 1 Finde deinen Arbeitstypen heraus

Es gibt keinen idealen Arbeitsalltag für Homeworker. Du selber musst herausfinden, wie und wann du am besten arbeiten kannst. Du kannst nicht gleich um 8 Uhr produktiv sein? Kein Problem, plane morgens andere Dinge, verabrede dich zum Frühstück mit anderen, gehe einkaufen oder mache den Haushalt. Wenn du dann mittags besser arbeiten kannst, dann tue dies. Niemand kennt dich besser, als du selber und wenn du selber noch nicht genau weißt, wie du am besten arbeiten kannst, dann finde es heraus. Probiere unterschiedliche Arbeitszeiten für dich aus, achte nur darauf, wenn du beruflich mit anderen in Kontakt treten musst, dass du dann auch zu den üblichen Arbeitszeiten erreichbar bist. 


Tipp 2 Nimm die Arbeit nicht überall hin mit

Ich kann es absolut nachvollziehen, wenn dich deine eigenen vier Wände irgendwann erdrücken und du Abwechslung brauchst, aber ich empfehle dir, deine Arbeit nie mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Dein Schlafzimmer ist dein Rückzugsort, dort sollst du Kraft tanken und entspannen, indem du friedlich schläfst. Sobald du Arbeit mit ins Bett nimmst, kannst du nicht mehr abschalten. Dein Kopf wird im Schlafzimmer weiter arbeiten und an deine Aufgaben denken. Du wirst im schlimmsten Fall von der Arbeit träumen, was absolut zu keiner Erholung beiträgt. 

Tapetenwechsel, arbeite im Café oder in der Bibliothek

Wenn du also einen Tapetenwechsel nötig hast, dann arbeite ruhig auch mal am Esstisch oder gehe raus. Arbeiten in einer Bibliothek oder in einem Café kann genauso gut sein. Mittlerweile gibt es auch in vielen Städten Co-Working-Places. Miete dir für eine Woche einen solchen Arbeitsplatz und erledige wichtige Aufgaben. 

Feierabend heißt Feierabend!


Wenn du Feierabend hast, dann hast du Feierabend! Entweder schaffst du dir ein zweites Telefon für den Job an oder du schaltest einige Funktionen aus. Schaue dir keine E-Mails mehr an oder reagiere nicht auf Nachrichten anderer Art, die mit dem Geschäft zu tun haben. Wer selbstständig ist, arbeitet selbst und ständig. Diesen Satz hört man häufig, aber du solltest dich nicht daran halten. Zu deinen üblichen Arbeitszeiten bist du wieder erreichbar, der Kunde hat das zu respektieren. Gleiches gilt für den Urlaub.

 
Tipp 3 Schaffe klare Grenzen zwischen beruflich und privat

Du lebst nicht alleine und kannst nicht in Ruhe arbeiten? Kommt häufig vor, ist es der Partner, die WG-Mitglieder, die Eltern oder die Kinder, die immer wieder in der Tür auftauchen. „Hast du mal kurz Zeit?“ „Kannst du mal kurz….“ Diese Ablenkungsmanöver passieren aus bloßer Gedankenlosigkeit und in einer Partnerschaft kann dieses Manöver zu einem echten Konflikt werden, wenn der Partner oder die Familie den Job im Homeoffice nicht ernst nimmt. Leider haben sehr häufig Frauen damit zu kämpfen, die jahrelang Hausfrau und Mutter waren und dann wieder den Einstieg ins Berufsleben mit der Heimarbeit finden. Von der Umgebung wird dies als Akt der Selbstverwirklichung interpretiert. Du musst da klare Grenzen setzen und deiner Umgebung klar machen, wann du arbeitest und sie dich nicht stören dürfen. Du kannst und solltest aber auch deine Mitmenschen mit ins Boot holen, vielleicht gibt es Aufgaben, die sie für dich erledigen können? Dann erkennen sie, dass du wirklich arbeitest und respektieren deine Arbeitszeiten.

Führe Gespräche mit deinen Mitbewohnern und setze klare Grenzen

Es kann auch helfen, wenn du ernste Gespräche führst und deinem Partner oder deiner Familie auch mal Kontoauszüge vorlegst, dann wissen sie, dass du Geld verdienst und nicht nur aus purem Spaß an der Freude am Schreibtisch sitzt. 

Ich wiederhole mich noch einmal, du musst klare Grenzen schaffen, denn ganz ehrlich, nicht immer sind es die Mitmenschen, die die Abgrenzung zwischen Beruf- und Privatleben schwer machen.


Tipp 4 Kleide dich angemessen

Klar kannst du den ganzen Tag im Schlafanzug herumlaufen und produktiv sein, da spricht nichts gegen, aber es können dann auch Wochen oder gar Monate ins Land gehen und du siehst jeden Tag so aus. Du achtest nicht mehr auf dich und deinen Körper und im schlimmsten Fall verlässt du das Haus nicht mehr. Das sollte wirklich nicht passieren! Für mich fühlt es sich viel besser an, wenn ich zu meinen „Arbeitszeiten“ auch immer angemessen angezogen bin. Ich tue so, als würde ich aus dem Haus gehen, das Ritual mit Duschen, Zähne putzen, Make-Up auflegen und mir etwas normales anzuziehen macht mich gleichzeitig wacher und ich habe das Gefühl, als wäre ich bereit für den Tag. 


Tipp 5 Ziele setzen

Ich habe schon angesprochen, das die Arbeit von Zuhause Selbstmanagement erfordert und klare Grenzen zwischen beruflichem und privatem erfordert. Diese Grenzen sind schwer einzuhalten, hier ist echte Souveränität gefragt, wer nicht weiß, was er will, der geht unter.

Visualisiere dir
dein Leben in 5 Jahren

Homeworker brauchen Orientierung. Welche Bereiche ihres Lebens sind wichtig? Dabei helfen klare Ziele. Ziele helfen dabei, am Ball zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Du musst lernen spontan sagen zu können, wie du am liebsten leben möchtest. Manche denken, dass sie wissen, was sie wollen, aber dann wissen sie es doch nicht so genau. Schließe deine Augen und stelle dir bildlich vor, wie du in 5 Jahren leben möchtest. Zielcollagen können helfen, deinen Wunsch zu verbildlichen. Hänge dir diese Collage in deinem Arbeitszimmer auf, so, dass du immer darauf sehen kannst, wenn du gerade wieder versuchst unwichtige Dinge zu tun. 

Schließe einen Vertrag
mir dir selbst


Ziele müssen auch konkret formuliert werden. Lege fest, was du konkret erreichen willst, bis wann du sie erreichen willst und wie du sie erreichen willst. Sobald du deine Ziele schriftlich für dich notiert hast, wirst du sehen, dass sich einige Ziele sofort umsetzen lassen und für andere wirst du mehr Zeit brauchen und neue kleine Zwischenziele. Notiere deine Ziele unbedingt schriftlich und schließe einen Vertrag mit dir selber und trage Termine in deinem Kalender ein, die du für deine Zwischenziele festgelegt hast. Verabredungen mit dir selber sind genauso wichtig, wie Termine, die du mit anderen Menschen vereinbarst. 

Deine beruflichen sowie privaten Ziele sind gleichberechtigt, du darfst keine Ziele zurückschrauben, nur weil du dich lieber auf eine Sache konzentrierst. Du musst die Ziele in beiden Bereichen deines Lebens gleich angehen, damit sicherst du deine Lebensqualität, denn neben dem Beruf brauchst du Zeit für Erholungen, um gesund leben zu können. 

Ziele müssen geprüft werden


Deine Ziele müssen von dir auch in bestimmten Abschnitten überprüft werden. Ein Ziel kann sich ändern, weil du feststellst, dass es doch nicht so erstrebenswert ist oder weil du etwas Besseres entdeckt hast oder auch weil sich dein Ziel als unerreichbar herausgestellt hat. Das sich deine Ziele aus irgendwelchen Gründen auch immer ändern, ist absolut nicht schlimm, achte nur darauf, dass du das früh genug erkennst, sonst steuerst du unnötig lange in die falsche Richtung. 


Tipp 6 Pausen einlegen und zur Ruhe kommen

-Randonm -Während ich diesen Artikel schreibe, tue ich das auch. Ich habe die Zwischenüberschrift geschrieben und dann Pause gemacht 😄 – 


Pausen sind wichtig, damit du nicht zu viel arbeitest, denn es passiert schnell, dass du dich überarbeitest. Ganz arbeitswütige sollen darauf achten, ausreichend zu schlafen, regelmäßig zu essen und mindestens einen freien Tag pro Woche einlegen. Außerdem brauchst du eine Deadline für den Abend, wo der Computer ausgeschaltet wird und beiseite gelegt wird. In deiner ganzen Planung für den Tag/Woche/Monat musst du immer Pausen mit einplanen. Besonders nach aufwändigen Tätigkeiten, die besonders viel Konzentration gefordert haben, ist es wichtig, mindestens 2 Minuten zu entspannen. Wie die Pausen nötig sind, musst du am Ende wieder selber herausfinden, aber es ist wichtig, dass du mehrere kleine Pausen einlegst und mindestens eine längere am Tag. 

Auszeiten einplanen


Auszeiten sind ebenfalls wichtig, du kannst nicht 7 Tage durchgehend arbeiten. Dein Körper benötigt mindestens einen Tag Ruhe. Du wirst das Gefühl haben, dass dir die Arbeit nichts ausmacht und du jeden Tag Gas geben kannst, aber früher oder später wird sich dein Arbeitseifer rächen und dein Körper zwingt dich zu einer Pause. Das bringt dir nichts. Achte immer auf deine Gesundheit, denn nur solange du gesund bist, kannst du auch arbeiten, wenn deine Gesundheit leidet, kannst du nichts mehr tun.  
Andersrum ist es wichtig, nach der Pause auch wieder in den Arbeitsfluss zu finden. Es ist nicht so leicht, eine baumelnde Seele wieder in die Anspannung des Arbeitsalltags zu holen. Beginne dann mit einer leichten Aufgabe. Erledige Kleinigkeiten, dann kommst du zurück in deinen Rhythmus oder unterhalte dich auch mit Kunden oder Kollegen, bevor du wieder schwierige Projekte angehst. 


Tipp 7 Pflege Kontakte mit Gleichgesinnten

Nur weil du alleine Zuhause arbeitest, heißt es nicht, dass du wirklich alleine arbeitest. Informiere dich in sozialen Netzwerken über Menschen, denen es ähnlich geht. Tausche dich mit denen aus, treffe sie, wenn es möglich ist oder telefoniere regelmäßig mit denen. So kannst du auch neue Ideen für deine Projekte sammeln oder auch Probleme lösen, wenn du gerade nicht weiter kommst. 


Der Austausch mit Gleichgesinnten ist motivierend und inspirierend zugleich und lädt deine soziale Batterie auf. 

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Rezension – Homeoffice


Diese und weitere Ratschläge haben die Autorinnen Birgit Golms und Gurdun Sonnenberg hervorragend in ihrem Buch Homeoffice zusammengefasst. Das Buch ist aufgeteilt in vier Teile:

Teil 1 sind die Herausforderungen, die hinter dem Homeoffice stehen.  Arbeitstypen, Gewohnheiten, das Privatleben und der Beruf, wie funktioniert das bei der Heimarbeit. 


Teil 2 beinhaltet die Gestaltung des Tagesablaufs. Wie setzt man sich Ziele richtig und wie geht man sie an? Die Effektivität im Homeoffice und die Selbstorganisation am Arbeitsplatz.

Teil 3 beschreibt das Privatleben und die Arbeit, wie gehen Partner, WG-Mitglieder und Familie mit dem Arbeiten von Zuhause um und wie geht man selber damit um, schließlich stören die anderen nicht immer, sondern man provoziert auch selber die Störung. Die Ablenkungen Zuhause werden angesprochen und du erhälst Tipps, wie du dich nicht mehr ablenken lässt.

Zu guter Letzt wird in Teil 4 beschrieben, wie das Drumherum auszusehen hat, die passende Ausstattung für deine Arbeitsplatz und die Organisation von deinem Essen.

Beilagen und Aufgaben

Im Anhang haben die Autorinnen Planervorlagen beigelegt. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, die Autorinnen beschreiben sehr viele unterschiedliche Szenarien mit vielen Beispielen, wie man die Probleme lösen kann. Man lernt unterschiedliche Arbeitstypen kennen und ich habe mich in vielen Dingen selber entdeckt. Das Buch ist ein toller Ratgeber, den man nicht nur einmal lesen kann, sondern der immer bereitliegen sollte. Ich schaue gerne noch einmal rein. 

In den einzelnen Abschnitten sind auch kleine Aufgaben notiert, an die man sich dann setzen kann, um sein Homeoffice strukturierter gestalten zu können. Ich habe Homeoffice gerne gelesen und auch, wenn das Buch schon fast vor 10 Jahren herausgebracht wurde, ist es aktueller den je. 

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Maria

1 Comment

  1. Shadownlight

    Das sind tolle Tipps! Danke dafür!
    Liebe Grüße!

    20 . Feb . 2019

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